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Streit um Sarrazin-Diskussion

INTEGRATION Kirchenvertreter kritisieren geplante Podiumsrunde mit Thilo Sarrazin in Halberstadt

HALBERSTADT/MAGDEBURG epd | Bildungsexperten und Kirchenvertreter aus Sachsen-Anhalt und Thüringen haben die neu angesetzte kirchliche Diskussionsrunde mit dem umstrittenen Buchautor Thilo Sarrazin in Halberstadt kritisiert.

Sie hätten sich gewünscht, dass für den „Halberstädter Abend“ am 14. April eine Form gewählt worden wäre, die neben den Thesen Sarrazins eine „profilierte evangelische Position“ zu Migration, Integration und Menschenbild „hörbar macht“, heißt es in einem am Freitag verbreiteten offenen Brief. Die Diskussion mit Sarrazin war bereits für Februar geplant, nach Protesten damals aber abgesagt worden. Die Kirche dürfe einem Autor, „der populistische, sozialdarwinistische und teils rassistische Positionen vertritt“, kein Podium bieten, auf dem er ohne Widerspruch seine Thesen darlegen kann, heißt es in dem Schreiben weiter.

Wie andere Veranstaltungen gezeigt hätten, sei es durchaus möglich, Sarrazin einzuladen und gleichzeitig durch die Anwesenheit eines „kompetenten Gesprächspartners“ für einen kritischen Diskurs zu sorgen. Es gebe „deutliche evangelische Stimmen“, die sich in der Sache angemessen mit Sarrazin auseinanderzusetzen wüssten.

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