Sind wir noch zu retten*

NRW ist CO2-Europameister – dank der 50 Kohlekraftwerke. Das Bundesland heizt dem Klima aber auch mit Skihallen, Autoverkehr, Vielfliegerei, Fleischverbrauch und Zentralheizungen ein

Durch die Massentierhaltung entstehen klimaschädliche Abgase, Methan und Distickstoffmonoxid – und zwar nach vorsichtigen Schätzungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) jährlich 132.000 Tonnen. Furz lass nach!

Der durch Discount-Airlines wie die irische Ryanair angeheizte Lutverkehr sorgt für den Ausstoß von jährlich 2,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid, das bei interkontinentalen Flügen in großer Flughöhe besonders klimaschädlich wirkt (Quelle: Landesamt für Daten und Statistik, LDS). Praktisches Langstreckenfliegen: Kommt das Tropenwetter hier her, lohnt das Wegfliegen nicht mehr.

Über den Energieverbrauch der beiden nordrhein-westfälischen Skihallen in Bottrop und Neuss gibt es keine offiziellen Zahlen. Vorsichtige Schätzungen des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie ergeben, dass beide jährlich rund 5.000 Tonnen CO2 ausstoßen – und damit einen direkten Beitrag zur Vergrößerung ihrer Kundschaft leisten.

Privathaushalte jagten im Jahr 2003 knapp 33 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 durch Schornsteine (Quelle: LDS). Und durch Türritzen, Bergschäden, gekippte Fenster, geöffnete Dachluken, Glasbausteine, Panoramafenster, Katzentürchen, Altbauräume.

Die 50 Kohlekraftwerke des Bundeslandes produzierten in 2004 insgesamt mehr als 160 Millionen Tonnen CO2 (Quelle: LANUV). Das macht nicht nur schöne weiße Wölkchen – sondern auch heiße Sommer.

Der Zugverkehr kam 2003 auf 1,6 Millionen Tonnen CO2, im Straßenverkehr waren es 34,2 Millionen (Quelle: LDS). Kein Wunder: Im Stau stehen ist einfach schöner als in überfüllten Zügen. Im Auto kann man rauchen, fluchen und laut Musik hören.