Die ganze Adria in einem Buch

Ein Saint-Tropez kann die Adria nicht vorweisen und auch kein Capri. Für viele ist die Adria deshalb immer noch ein Nebenmeer des Mittelmeers – und ein Sinnbild des „Teutonengrills“, obwohl in Rimini längst Russen urlauben.

 Gleichwohl ist die Adria für die Generation der Babyboomer die erste Begegnung mit dem Meer gewesen. Am Strand von Caorle oder auf dem Campingplatz bei Porec erholte sich die Wirtschaftswundergeneration – und ignorierte den Eisernen Vorhang, der mitten durch die Adria verlief.

 Der Zerfall Jugoslawiens und die folgenden Kriege trafen den Tourismus schwer. Inzwischen aber erlebt die Adria ein Comeback – und zeigt, dass sie mehr zu bieten hat als Sonne und Strand. Das Meer, an dem sich schon in der Antike Orient und Okzident begegneten, ist wieder ein Ort des Austauschs der Kulturen, meint der taz-Redakteur Uwe Rada. In seinem neuen Buch fängt er die Vielfalt dieser Landschaft ein.

■ Uwe Rada: „Die Adria. Die Wiederentdeckung eines Sehnsuchtsortes“. Pantheon Verlag, München 2014, 336 Seiten, 14,99 Euro