Kopfstein raus, Gedenkstein rein

„Stolperstein“ für Widerstandskämpfer Hermann Cornelius in Bremen-Grohn verlegt

Er war Arbeitersportler, Mitorganisator des Werft-Widerstandes bei der Bremer Vulkan und starb wenige Monate vor Kriegsende an den Folgen der Folter durch die Gestapo. Seit Montag erinnert ein „Stolperstein“ in der Friedrich-Humbert-Straße in Bremen-Grohn an den Schlosser Hermann Cornelius.

Die Gewerkschaft Verdi hatte 2005 im Rahmen der Ausstellung „Jugend im KZ“ Spenden für die Verlegung des „Stolpersteins“ gesammelt. 1923 war Hermann Cornelius aus Wilhelmshaven in die KPD eingetreten. 1933 wurde er erstmals wegen seines politischen Engagements verhaftet. 1936 folgten weitere zwei Jahre im Zuchthaus Oslebshausen. Nach seiner Entlassung organisierte er mit Leo Drabent und Hans Neumann den Widerstand auf der Vulkan-Werft. Auf Flugblättern forderten die Aktivisten ein rasches Ende des Krieges. Den bestehenden Krieg sabotierten die Arbeiter durch besonders langsames Arbeiten. Darüber hinaus unterstützen die politisch engagierten Werftarbeiter die Familien von Kollegen, die wegen ihres Engagements bereits inhaftiert waren. „Stolpersteine“ finden sich inzwischen bundesweit, NRW hat die meisten. Inzwischen gibt es bereits Anfragen aus Ungarn und Dänemark, mit „Stolpersteinen“ vor den Wohnhäusern von NS-Opfern an die ehemaligen Bewohner zu erinnern. Weit über 100 „Stolpersteine“ sind bereits in Bremen verlegt worden. In Bremen-Nord ist das Mahnmal für Hermann Cornelius einer der ersten. CAO