Sicherheits-Audit
: Planer auf’s Fahrrad

Hamburg ist eine ideale Fahrradstadt: Ohne nennenswerte Steigungen und mit einem milden Klima gesegnet, könnten hier ähnlich viele Menschen zum Radeln motiviert werden wie in den Niederlanden. Das setzt jedoch eine Politik voraus, die die Radler nicht dauernd frustriert und gefährdet, sondern die ihnen auch mal den Vorrang einräumt. Dass Hamburg das einzige Bundesland ohne Sicherheits-Audit für Straßenverkehrsplanungen ist, unterstreicht das nur.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Am Geld kann es nicht liegen. Würde der Senat nicht an anderer Stelle hemmungslos prassen – etwa bei der Ortsumgehung Finkenwerder – könnte er sich externe Gutachter für Verkehrsprojekte leisten. Vermutlich hätten die Planungen dann auch länger Bestand.

Natürlich stellt sich die Frage, warum sich in einem großen Apparat wie der Stadtentwicklungsbehörde nicht das Fachwissen findet, um Fehlplanungen zu vermeiden, wie sie jeder Radler täglich erlebt. Es fehlt wohl an politischem Willen. Vielleicht liegt es auch an der Tradition der früheren Baubehörde, wo unter Rot-Grün eine Fahrradbeauftragte ernannt wurde, die aber, anders als der Wohnungsbaubeauftragte, nichts zu melden hatte.

Vielleicht sollte der neue Senator Axel Gedaschko (CDU) seine Mitarbeiter dazu anhalten, sich öfter mal selbst aufs Fahrrad zu schwingen.