KONZERT
: Atmosphärischer Rückwärtsgang

Zuerst kommt die leise Befürchtung auf, es bei „A Forest“ mit einer Cure-Cover-Band zu tun zu haben. Dann aber verschaffen zwei Erkenntnisse Erleichterung. Auf der einen Seite geht es zwar darum, „mit minimalen Strukturen so viel wie möglich zu erreichen“, auf der anderen Seite aber auch einfach darum, sehr fragilen, elektronischen Pop zu fabrizieren, der deutlich stärker an Bands wie „The Notwist“ anschließt. Bei dem Leipziger Trio glänzt die Oberfläche nur verhalten, muss nichts an etwaiger Überproduktion ersticken, und weil Schlagzeug, Beats und basale Piano-Einsätze neben unaufdringlichen Flächen das Hauptgeschehen ausmachen, bleibt den brüchigen Stimmen des weiblich-männlichen Gesangsduos viel Platz. Der Weg zur Lounge-Musik ist da oft nicht weit, „A Forest“ finden aber verlässlich den atmosphärischen Rückwärtsgang. Und spätestens in diesen Momenten zeigt sich dann auch, was die Band meint, wenn sie sagt, drei Bäume seien bereits ein Wald. SCHUH

■ Do, 14. 4., 21 Uhr, Thalia Zentrale, Alstertor 1