Reibungslos rollen

Grundsätzlich nicht nein: Wenn alle Zweifel beseitigt sind, will Bausenator grünes Licht für Giga-Liner geben

Auf Bremen kommt die Debatte um die Giga-Liner zugerollt. Die Riesenlaster seien gut fürs Klima, meinte Thomas W. Herwig, Vorsitzender vom Verein Bremer Spediteure am Rande der Jahreshauptversammlung. Sie verbrauchen weniger Sprit und sorgen für leerere Straßen. „Das Transportvolumen wächst und eine neue Infrastruktur muss geschaffen werden“, sagte er.

In Bremen, wo man sich als neuer Logistikstandort im Nordwesten profilieren will, gehen die Meinungen über den Einsatz der Giga-Liner auseinander. Weitere Gutachten seien nötig und neue Techniken, die für höhere Sicherheit sorgen, wenn die Riesen auf die Straße gehen, so ein Sprecher des Bausenators.

Darüber hinaus müsse genau geprüft werden, für welche Straßen die 60-Tonner überhaupt zugelassen werden dürfen. „Die sollen natürlich nicht durch die Bremer Innenstadt fahren“, heißt es aus dem Bauressort. „Sie würden im Bereich der Güterverkehrszentren und auf den Autobahnen fahren.“ Sobald die Eckpunkte für die Giga-Liner ausreichend definiert sind, würde sich Bremen aber „nicht grundsätzlich gegen deren Einsatz“ sträuben.

Bei einer Konferenz wollen sich heute Bund und Länder darüber abstimmen, unter welchen Voraussetzungen Giga-Liner für den Straßenverkehr eingesetzt werden können. Kritiker betonen, dass die Straßen, auf denen die Brummis im Ultraformat einmal fahren soll, gar nicht für ein derartiges Gewicht ausgelegt sind.

Weitere Bedenken gibt es in Sachen Verkehrssicherheit. Giga-Liner haben ein anderes Lenkverhalten als bisherige Laster. Auf die Fahrer kommen, gerade in kritischen Situationen andere Anforderungen zu.

Catharina Oppitz