… DER BUDDY BÄR?
: Viele uneheliche Kinder bekommen

Seien wir ehrlich: Mit seinem Wappentier hat Berlin derzeit wenig Glück. Die Freilassung der beiden Stadtbären aus ihrem Betonknast am Märkischen Museum ist nur eine Frage der Zeit. Eisbär Knut hat den Kopf verloren. Und nun werden auch noch die Buddy Bären – diese lebensgroßen Porzellanfiguren mit Plastikcharme, die sinnlos und meist bunt bemalt vor Geschäften herumstehen – kopiert! Der Untergang der Hauptstadt steht kurz bevor.

Schließlich ist es nicht so, dass eine namhafte Metropole durch schnödes Abkupfern Berlin die Fehdetazze hinwirft. Nein, ein Fabrikant aus dem Münsterland (von dem nur wenige Hauptstädter wissen, wo es überhaupt liegt) produziert seit Kurzem den „Teddy“. Das Vieh steht wie der „Buddy“, hat die Pfoten erhoben und ist im künstlerisch unbehandelten Zustand weiß.

Da sich Letzterer nicht wehren kann, ist sein Berliner Vermarkter erst vor ein Provinzgericht in Bielefeld gezogen und dann noch vor eines in Hamm – und hat wohl endgültig verloren, wie gestern bekannt wurde. Die Richter hätten sich beide Bären genau angeschaut, berichtet eine Sprecherin des Hammer Gerichts, und eindeutig geurteilt: Während der „Buddy Bär“ ein relativ freundlicher Bär sei, der eine gewisse Ernsthaftigkeit und Strenge habe, gleiche „Teddy“ eher einer banalisierten Comicfigur.

Das ist eine Klatsche für die Münsterländer Bärenanhänger. Doch wie sogar Adlige bestätigen können, halten sich Plagiatsgerüchte bekanntlich hartnäckig, und darunter leidet das Image des gern an A- bis C-Promis verschenkten Buddys. Vielleicht liegt darin ja eine Chance – dass Berlin seine Bärenfixierung endlich ablegt. Was nur ein bisschen revolutionär wäre: Schließlich war anfangs nicht der Bär das Wappentier der Stadt, sondern ein Adler. BIS Foto: dapd