Malte Göbel hört auf den Sound der Stadt

Die Katastrophe von Japan mit Erdbeben, Tsunami und GAU hat in der Berliner Kulturszene für eine Welle der Solidarität gesorgt. Am Freitag um 20 Uhr veranstaltet die Universität der Künste ein Benefizkonzert mit Beethovens „Geistertrio“, Mozart, Händel, Brahms, Gershwin, es spielen japanische UdK-Studierende, Professoren und Absolventinnen. Am Ende steht Schuberts „Forellenquintett“ – „Wir haben ganz bewusst ein fröhliches Stück ans Ende gesetzt. So schlimm die Ereignisse in Japan sind – wir setzen auf die positive Kraft der Musik“, sagt die Organisatorin Mizuka Kano, die an der UdK kurz vor ihrem Konzertexamen als Pianistin steht. Der Eintritt geht an die „Aktion Deutschland Hilft“.

„Es wird wehtun“, verspricht die Ankündigung von „HAL HAL“, einem türkischen Musikabend im Südblock am Kotti. Aber wohl nicht, weil es so schlimm wird, sondern weil an diesem Abend die Größen der türkischen Musikgeschichte „mit ihrem Schmerz und ihrer Sehnsucht, mit ihrer Liebe und ihrem Leiden die Herzen klingen lassen“. Also eher guter Schmerz, die Interpretation der Songs von Baris Manco, Erkin Koray, Cem Karaca und weiteren übernimmt die Kreuzberger Rockband PanZehir, mit dabei ist Aziza A., die erste Berliner HipHop-Queen mit türkischem Background. Hinterher gibt’s türkische psychedelische Beatmusik und Rare Funk & Soul der 70er.

Vor zwei Wochen wurde Skandinavien hier ein derzeit quasihegemonialer Musikeinfluss attestiert. Indiz diese Woche: Die Schweden The Soundtrack of Our Lives treten Dienstag im Festsaal Kreuzberg auf. Sie machen seit 15 Jahren beständig unberechenbare Musik zwischen Harmoniepop und Indie-Rock. Gerade haben sie ihr Best-of-Album „Golden Greats No. 1“ herausgegeben, außerdem sind sie für mitreißende Live-Gigs bekannt. Hin!

■ Benefiz für Japan: Konzertsaal UdK, Fr. 20 Uhr

■ PanZehir bzw. HAL HAL: Südblock, Sa. 22 Uhr

■ The Soundtrack of Our Lives: Festsaal Kreuzberg, Di. 21 Uhr