MÜLLENTSORGUNG
: Plastik im Magen

JEVER | Mehr als 20.000 Tonnen Plastikmüll landen nach Angaben des Mellumrates jährlich in der Nordsee. „Zwischen Sylt und Borkum gibt es keinen plastikfreien Strand mehr“, sagte der Geschäftsführer des Naturschutzvereines, Matthias Heckroth. Eine Wanderausstellung unter dem Titel „Müll am Strand – na und?“ in Jever informiert über die Ursachen und Wirkungen. Seit den 1990er Jahren untersucht der Mellumrat laut Heckroth als einzige Institution systematisch den Müll an Deutschlands Nordseestränden: „Auf 100 Metern Strand liegen durchschnittlich 700 Plastikteile.“ Zahnpastatuben, Klobürsten oder Plastikgranulat würden weltweit zu 80 Prozent aus Flüssen in die Meere gespült. Der Rest sei geschreddert oder als Ganzes auf See über Bord geworfen worden. Immer wieder fänden die Umweltschützer in aufgegebenen Netzen verendete Vögel, sagte Heckroth. Die Mägen seien fast immer voll mit Plastikteilen. Dies sei auch auf den Ozeanen ein riesiges Problem. Im Nordatlantik sammelten sich in einer Meeresströmung immer mehr Teilchen an. Die Fläche der schwimmenden „Müllinsel“ sei mittlerweile größer als Deutschland und Polen zusammen. (epd)