JAPAN
: Erstmals Kinderherz transplantiert

TOKIO | Japanische Ärzte haben sich Anfang der Woche erstmals auf eine Organtransplantation bei einem Kind vorbereitet. Ein unter 15 Jahre alter Junge sei bei einem Verkehrsunfall schwer am Kopf verletzt und für hirntot erklärt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Tokio mit. Da die Eltern einer Organentnahme zugestimmt hätten, könne der Eingriff erstmals seit einer entsprechenden Gesetzesänderung vorgenommen werden. Mitte 2009 hatte das Parlament das bis dato bestehende Verbot von Organspenden von Kindern aufgehoben. Den Angaben zufolge stimmten die Eltern des verunglückten Jungen zu, dass sein Herz, seine Lunge, seine Leber, seine Nieren und seine Bauchspeicheldrüse entnommen werden. Bisher mussten japanische Kinder, die ein neues Organ brauchten, stets mit ihren Eltern ins Ausland reisen. Die Entnahme von Organen bei Hirntoten ist in Japan erst sehr spät erlaubt worden. So gab es zwar in den 1960er Jahren schon eine erste Herztransplantation. Die nächste Herzverpflanzung fand aber erst 31 Jahre später, im Februar 1999, statt, nachdem zwei Jahre zuvor ein Transplantationsgesetz verabschiedet wurde. (afp, taz)