Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Mittwoch findet in der FU eine studentische Vollversammlung gegen das geplante neue Hochschulgesetz statt, gegen das, was ja beinahe ein Novum ist, auch die Lehrenden sind. Doch der Senat nimmt die massive Kritik, die aus den Hochschulen kommt, bislang nicht wirklich ernst und will die Novellierung des Hochschulgesetzes auf jeden Fall durchsetzen. Auf dieser VV werden aufmerksamkeitsheischende Aktionen dagegen beschlossen.

 Am Mittwoch dann wird in der Baiz über Hugo Chávez gesprochen, den man in Venezuela ja eher hasst, wenn man die freie Meinungsäußerung liebt, den in Deutschland aber viele Linke schätzen, weil er ihnen mit seinem Konzept vom „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ eine gelungene Kombination aus autoritärem Führer und dem heiligen Che scheint. Dass Chavez sich mit merkwürdigen, geradezu windigen Methoden an der Macht hält, schert sie nicht. Insofern steht zu hoffen, dass auf dieser Veranstaltung, die von der Linksjugend ausgerichtet wird, wenigstens das ein oder andere kritische Wort zu hören ist.

Nahezu zeitgleich wird im Tristeza auf das – laut Veranstalter_innen – „vergessene Konzentrationslager am Tempelhofer Feld“ hingewiesen, das demnächst bebaut werden soll. Die Veranstalter_innen erzählen die Geschichte dieses Lagers und fordern ein würdiges Gedenken an die dort geschundenen und ermordeten Opfer des Nationalsozialismus.

 Am Sonntag dann bricht die Spaßpartei APPD samt ihren Anhänger_innen auf, um im Park zwischen Tempodrom und dem Halleschen Ufer, der ehemaliger Teil des Anhalter Bahnhofs ist, nichts weniger als eine „Osterbiersuche“ durchzuführen. Wer fündig wird, darf trinken, dazu gibt’s Musik und „perverse Spielchen“. Na ja, wenn’s der Wahrheitsfindung dient, sind wir gern dabei.

■ Studi-Vollversammlung: FU, Habelschwerdter Allee 45. Mi., 12 Uhr

■ Hugo Chavez: Baiz, Christinenstraße 2. Mi., 19 Uhr

■ Vergessenes KZ Tempelhof:

Tristeza, Pannierstr. 5. Mi., 20 Uhr

■ Osterbiersuche der APPD: Park am Tempodrom. So., 13 Uhr