Hämatom in Schuhform

„Panther Rhein“. Ein Solo-Stück über den vor fünf Jahren totgetretenen Kiffer Stefan N. in einer Kölner Bar

Quietschend fährt der blaue Filzstift über die kalte Glasoberfläche. Der Panther (Frank Maier) schreibt ein Gedicht auf einen goldgerahmten Wandspiegel und erzählt. Im Ein-Personenstück „Panther Rhein“ wird so gleichermaßen auf emotionale wie körperliche Weise über den tragischen Tod des vor fünf Jahren auf der Eigelsteinwache von Polizeibeamten totgetretenen wehrlosen Kölner Kiffers Stefan N. sinniert: „Wie soll das aussehen, wenn so einer randaliert? Wirft der dann Wattebäuschchen, oder was?“

Der zunächst ungeklärte und bis heute ebenso schwer erklärbare Todesfall war lange Medienthema. Nach den Berichten starb der damals 31- jährige an einem Hirnödem. Ein Hämatom in Schuhsohlenform war deutlich an seinem Kopf erkennbar. „Letztendlich sind vier ehemalige Polizisten zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Ihr Vorgesetzter wurde versetzt. Und das für den Totschlag an einem wehr- und hilflosen Menschen. Soviel zum Thema Recht und Gerechtigkeit“, sagt Regisseur Klaus Prangenberg, der den Text von Sandra Roß zum ersten Mal auf die Bühne bringt.

Zu sehen ist der Panther in der knapp 30 Quadratmeter winzigen Viertel-Bar in Köln Nippes. Unmittelbarer kann die Publikum-Schauspieler-Situation nicht sein. MD

Viertel Bar, Köln-Nippes Fr., 30.03., 20:00 Uhr Infos: 0221-2040635