SOUNDTRACK

Sollte Sofia Coppola jemals daran denken, eine Fortsetzung zu „Lost in Translation“ zu drehen, dürfte Asobi Seksu die Idealbesetzung für den Soundtrack sein. Zum einen misst das Brooklyner Duo nicht nur klangästhetisch absolut treffsicher genau den Abstand zwischen New York und Tokio aus, zum anderen schließen Sängerin und Keyboarderin Yuki Chikudate und Gitarrist James Hanna dabei auf der einen Seite konsequent beim 80er-Shoegazing à la „My Bloody Valentine“ an – und deren Mastermind Kevin Shields zeichnet nun mal auch für einen Großteil des Soundtracks von „Lost in Translation“ verantwortlich. Dabei haben Asobi Seksu seit ihrem dritten Album „Hush“ die Dream-Pop-Versatzstücke zwischen den polyphonen Reverb-Gitarrenwänden beständig ausgebaut und gehen nun mit ihrem aktuellen Album „Flourescence“ noch mal deutliche Schritte in Richtung J-Pop. Das klingt bisweilen wie ein Nintendo-Soundtrack in halber Geschwindigkeit und mit bedenklich an den oberen Rand gepitchter Stimme. Und dann wieder nach der längst überfälligen „Guitar Hero“-Shoegaze-Gitarrenpop-Ausgabe mit dem neuen Effektpedal-Controller. Di, 26. 4., 21 Uhr, Indra, Große Freiheit 64 MATT