Brainstorm

Übersichtlich ist sie, die Zahl der spannenden, anregenden, also empfehlenswert erscheinenden Vorträge in den kommenden Tagen. Aber vielleicht haben Sie ja ohnedies kaum Zeit für derlei Brainstorm – nicht allein wegen der österlich-geistlichen Anregungen. Sondern auch, weil Sie ja mit dem Demonstrieren sehr beschäftigt sein werden: Zunächst am Samstag ab 11 Uhr auf dem Ziegenmarkt beim jährlichen Ostermarsch für Frieden und Abrüstung.

Und am Ostermontag – dem 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl – reisen Sie dann womöglich auch noch zum nahe gelegenen Atomkraftwerk nach Esenshamm an die Unterweser, um bei dessen Umzingelung die endgültige Stilllegung dieses und anderer Atommeiler einzufordern.

Ein wichtiges, gerade in Bremen viele betreffendes Thema wird am Samstag bei „Wissen um elf“ im Haus der Wissenschaft kurz, aber kompetent ausgeleuchtet: Die „Gesundheits- und Lebenssituation der ehemaligen Werft- und Hafenarbeiter in Bremen“ ist das Thema, über das Wolfgang Hien und Daniela Privenau berichten werden. Hien ist Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und Autor mehrerer Studien zum Schicksal der ehemaligen Werftarbeiter des Bremer Vulkan. Privenau befasst sich als AOK-Angestellte seit zehn Jahren mit der Durchsetzung von Ansprüchen bei Berufskrankheiten. Berichten werden die beiden vor allem über die Asbest-Problematik – die in Bremen weit mehr Menschen betrifft als anderswo.

Auch wenn Sie von derlei Problemen glücklicherweise nicht betroffen sein sollten – folgende Frage wird Sie früher oder später wahrscheinlich doch irgendwann interessieren: „Wohnen im Alter“. Heute wird es vor allem um Formen gemeinschaftlichen Wohnens in Bremen gehen. Antje Noltenius und Wolfgang Ulrich werden dazu ab 18 Uhr im Raum 312 der Volkshochschule (Bamberger Haus) beraten.

Und am Mittwoch können Sie sich von dem Kunsthistoriker Detlef Stein ab 17 Uhr in der Zentralbibliothek wie jeden letzten Mittwoch des Monats dann wieder einen verborgenen Schatz aus der Graphothek der Bremer Stadtbibliothek vorführen lassen. Treffpunkt ist in der Krimibibliothek im 2. Stock. Der Eintritt ist wie immer frei. mnz/asl