Schnapsverbot am Hauptbahnhof

KONSUM Nachdem es in der Vergangenheit besonders am Wochenende immer wieder zu Gewalttaten unter Alkoholeinfluss gekommen war, fordert die Deutsche Bahn die Einführung eines Alkoholverbots

Rund um den Hauptbahnhof gibt es mehrere Trinker- und Partytreffpunkte

Die Deutsche Bahn prüft ein Alkoholverbot im Hauptbahnhof Hannover. Nachdem es in der Vergangenheit besonders am Wochenende immer wieder zu Gewalttaten unter Alkoholeinfluss gekommen war, führt das Unternehmen Gespräche mit der Bundespolizei über die Einführung eines Alkoholbanns in und um den Bahnhof.

Nach Medienberichten vom Dienstag könnte ein mögliches Verbot bereits im Juni kommen. Die Stadt begrüßt diese Maßnahmen. Vorher müsse noch geklärt werden, ob trotz des Verbots auch Alkohol in den Kneipen und Läden im Bahnhof verkauft werden dürfe. Der Hauptbahnhof Hannover wäre die erste Station bundesweit, in der der Konsum von Alkohol verboten wäre, sagte ein Bahn-Sprecherin.

Pöbeleien, zerbrochene Flaschen, Gewalt – der Hauptbahnhof Hannover wird am Wochenende zum Brennpunkt. Besonders im Nordteil treffen sich Feierwütige. Immer wieder kommt es zu Schlägereien und sonstigen Gewalttaten. „Mehr als die Hälfte der Taten wurden 2010 unter Alkoholeinfluss verübt“, sagte Martin Ackert, Sprecher der Bundespolizei, die für die Sicherheit am Bahnhof zuständig ist. Die Lösung aus Sicht der Beamten: ein Alkoholverbot in und um den Hauptbahnhof. „Wir begrüßen die Initiative der Bundespolizei. Momentan sind wir aber noch in der Planung“, sagte die Bahn-Sprecherin.

Bei der Stadt Hannover stößt das mögliche Verbot überwiegend auf Zustimmung. „Wir unterstützen die Pläne der Bahn, den Alkoholkonsum einzuschränken“, sagte Stadtsprecherin Konstanze Kalmus. Das Problem dürfe aber nicht verdrängt werden. Rund um den Hauptbahnhof gibt es nach Polizeiangaben mehrere Trinker- und Partytreffpunkte. Darum wurde in der Vergangenheit immer wieder über ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen in der Innenstadt diskutiert. „Wir haben das ausreichend geprüft, es ist aber juristisch nicht möglich“, sagte eine Sprecherin der Polizei Hannover. (dpa)