Offerte empört Metaller

Das erste Angebot der Metall-Arbeitgeber von 2,5 Prozent plus Bonus kommt bei IG Metall schlecht an

SINDELFINGEN dpa ■ Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber gestern in Baden-Württemberg das bundesweit erste Angebot vorgelegt. Das vom Arbeitgeberverband Südwestmetall vorgelegte Angebot hat ein Gesamtvolumen von 3,0 Prozent. Es besteht aus 2,5 Prozent linearer Lohnerhöhung und einem Konjunkturbonus von 0,5 Prozent für die Laufzeit des Tarifvertrages. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Branche 6,5 Prozent mehr Geld und lehnt ein Modell mit Einmalzahlungen kategorisch ab. Beim Treffen in Sindelfingen hatten mehrere hundert Metaller für höhere Einkommen protestiert.

Der Arbeitgeberverband begründete sein Angebot unter anderem damit, dass 30 Prozent der 1.000 Mitgliedsbetriebe im Südwesten nur eine schwarze Null schreiben oder Verluste einfahren. IG-Metall- Bezirksleiter Jörg Hofmann verwies dagegen auf die glänzenden Gewinne und die vollen Auftragsbücher der Firmen in Baden-Württemberg.

Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser sprach sich für eine schnelle Einigung aus. Eine Einkommenserhöhung im Volumen von 3,0 Prozent sei für den Durchschnitt der Betriebe noch erträglich, sagte er gestern. „Jetzt soll nicht der übliche Teppichhandel einsetzen“, appellierte er an die IG Metall. „Wir wollen uns nicht wieder monatelang durch den Saal treiben lassen.“

Heute wird die Große Tarifkommission der IG Metall über das Arbeitgeberangebot beraten. Am 31. März laufen die Tarifverträge für die bundesweit 3,4 Millionen Beschäftigten in der Branche aus. Die Friedenspflicht endet am 28. April.