Es ist Frühling, wir haben Geburtstag – es gibt Blumen!

EDITORIAL Die schönsten Geschichten sind die, in denen Menschen zurückkommen. Und Stauden blühen

Mussten Sie schmunzeln, als Sie das Titelbild dieser sonntaz sahen? Wir hoffen es. Und dies, obwohl die „Tränenden Herzen“ doch weinen. Wenn Sie trotz Traurigkeit fröhlich wurden, dann waren Sie schon mittendrin im Leben, das so ist, wie es Christian Morgenstern (1871 bis 1914), einst beschrieb: „Zwischen Weinen und Lachen / schwingt die Schaukel des Lebens. / Zwischen Weinen und Lachen / fliegt in ihr der Mensch.“

Wir haben die Menschen in dieser Geburtstagsausgabe der sonntaz – denn es gibt den neuen Wochenendteil der taz nun genau zwei Jahre – wegfliegen und zurückkommen lassen. Manche von ihnen erleben schlimme Zeiten und dann wieder schöne. Manche geraten in Vergessenheit und tauchen wieder auf. Denn diese Ausgabe ist eine des Comebacks, der Auferstehung. Eine zu Ostern eben.

Als wir die Ausgabe planten, fiel auch das Wort „Natur“. Denn die hat das größte Comeback. Frühling. Endlich blühen Blumen am Wegrand und nicht nur im Laden. Jemand aus dem sonntaz-Team schrieb „Stauden“ auf den Stichwortzettel zum Comeback. Stauden sterben im Herbst ab. Sie verschwinden in der Erde. Wo vorher üppige Blumenpracht war, bleibt nichts. Wie ein Wunder aber tauchen sie im folgenden Frühling an der gleichen Stelle wieder auf.

Stauden sind nicht nur echte Wiedergänger, sie verzaubern auch durch ihre sprechenden Namen: Fingerhut, Indianernessel, Mädchenauge, Süßdolde, Fetthenne, Jakobsleiter um nur einige zu nennen. Die Zeichnerin Yvonne Kuschel hat sich von den Staudennamen inspirieren lassen und die Geschichten dazu gemalt. Raten Sie, welche vier Stauden gemeint sind. Unter den Einsendungen an sonntaz@taz.de verlosen wir drei „Landlust“-Bücher unseres Kollegen Martin Reichert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wie alle Texte in dieser Jubiläumsausgabe sind auch Kuschels Blumennamenzeichnungen solche vom Träumen und Aufwachen, vom Weinen und Lachen. Lachen ist wichtig. Denn wir wollen, dass Sie sich freuen über diese Ausgabe, mit der wir uns bedanken: bei Ihnen, den Lesern und Leserinnen, darunter den 5.500 Abonnenten und Abonnentinnen, die sich seit Herbst für das neue Wochenendabo (taz.de/we) entschieden haben.

Schöne Ostertage wünscht

DIE SONNTAZ-REDAKTION