Verdächtiger Fifa-Finanzaufseher

Allerlei Kommissionen hat man in den letzten Jahren bei der Fifa gegründet, um dem Vorwurf zu begegnen, der Weltfußballverband wäre ein Reich der Korruption. Die Audit- und Compliance-Kommission etwa, so steht es auf der Fifa-Website, „gewährleistet die Vollständigkeit und Verlässlichkeit der finanziellen Rechnungslegung und überprüft im Auftrag des Exekutivkomitees die Berichte der externen Buchprüfer“. Mitglied der achtköpfigen Kommission ist bislang Canover Watson von den Cayman Islands. Und Watson ist gerade in seiner Heimat wegen des Vorwurfs der Geldwäsche und des Missbrauchs öffentlicher Gelder vorübergehend festgenommen worden. Es geht dabei um ein Kartenabrechnungssystem in Krankenhäusern. Dass so ein Verdächtigter mit der Finanzaufsicht bei der Fifa befasst ist, schafft kein größeres Vertrauen in diese Institution. Domenico Scala, der Vorsitzende der Fifa-Finanzkommission, hat den 43-Jährigen, der gegen Kaution wieder freikam, nicht etwa einstweilig suspendiert, sondern ihn lediglich zur Klärung des Sachverhalts aufgefordert. Der Vorgang geschehe im Einvernehmen mit der Fifa-Ethikkommission, teilte Scala mit. Na dann!