Tod in Polizeihaft: Mehr Kontrollen

DESSAU dpa ■ Nach dem Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Polizeizelle hat es im Revier Dessau offenbar Konsequenzen gegeben. So seien heute zwei Beamte rund um die Uhr speziell für den Kontrolldienst im Zellentrakt eingeteilt. Vor zwei Jahren hätten diese Kontrollen die Streifenbeamten mit übernommen, sagte ein Polizist des Reviers gestern als Zeuge vor dem Landgericht Dessau. Er hatte aber Erinnerungslücken zum Tagesablauf des 7. Januar 2005, als der Afrikaner in einer Zelle bei einem Brand starb. Angeklagt sind der damalige Dienstgruppenleiter wegen gefährlicher Körperverletzung durch Unterlassen sowie ein Streifenpolizist wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen. Laut Anklage könnte der 23-Jährige heute noch leben, wenn ihm damals rechtzeitig geholfen worden wäre.