Bremer Krankenhauspolitik gescheitert
: Geblendet vom „starken Mann“

Seit einem Jahr ist die Holding der vier Bremer Kliniken ohne eigenen Geschäftsführer – irgendwie geht es offenbar auch ohne. Der Posten scheint völlig überflüssig. Gleichzeitig geht seit einem Jahr gar nichts voran – das liegt aber nicht an der Kopflosigkeit der Dachgesellschaft der vier Kliniken. Das liegt an der Bremer Gesundheitspolitik.

Kommentar von Klaus Wolschner

Denn offenbar wollen die berühmten privaten Investoren nicht das finanzielle Risiko für das Klinikum Mitte in den kommenden 30 Jahren übernehmen. Seit Februar verhandeln sie, wollen staatliche Garantien und Bürgschaften. Wenn in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden muss, dass die Verhandlungen um das „PPP“-Modell gescheitert sind, dann muss die Bremer Krankenhauspolitik ganz neu definiert werden.

Manche Bremer Gesundheitsexperten haben seit langem einen „Plan B“ gefordert. Die Gesundheitssenatorin hat ihren Rat bisher etwas arrogant zurückgewiesen. „Augen zu und durch“ war die Devise. Die Besetzung des Chefpostens vor Klärung der Frage, wofür die Holding zuständig sein soll, gehörte dazu.

Wieder hat einer, der gern „den starken Mann“ spielt, die Politik geblendet. In der Absage aus Waiblingen liegt die Chance, sich auf eigene Bremer Gesundheits-Fachleute zu besinnen.