Schacht Konrad soll 2022 in Betrieb gehen

ATOMMÜLL In spätestens acht Jahren soll das Endlager für schwach und mittelradioaktive Abfälle fertig sein

Das zentrale deutsche Endlager für schwach und mittelradioaktive Abfälle, Schacht Konrad in Salzgitter, soll in spätestens acht Jahren fertig sein.

„Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass wir im Jahr 2022 Schacht Konrad in Betrieb nehmen können“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Montag in der Endlager-Kommission. Sie bezog sich auf Angaben des für den Bau zuständigen Unternehmens DBE.

Seit Jahren verzögert sich die Fertigstellung, zuletzt war das Startdatum 2019 kassiert worden. Das Endlager ist wichtig, damit der Rückbau der stillgelegten Atomkraftwerke abgewickelt werden kann.

Konrad ist für 303.000 Kubikmeter genehmigt. Dort sollen 95 Prozent der radioaktiven Abfälle aus deutschen Atomenergieanlagen eingelagert werden – sie machen aber nur ein Prozent der Radioaktivität aus. Für die hoch radioaktiven Abfälle soll bis 2031 ein Endlager gefunden sein. Bis 2016 soll die 33-köpfige Kommission zunächst die Grundlagen für die neue Suche erarbeiten.

Angesichts vieler Konflikte und eines schleppenden Kommissionsstarts mahnte Hendricks eine ehrliche und kreative Debatte an, ohne Denkverbote. Bei dem im Suchverfahren verbleibenden Salzstock Gorleben habe man mit dem Beschluss für eine beschränkte Offenhaltung einen sinnvollen Kompromiss zwischen einer Verfüllung und der Weitererkundung gefunden. Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) forderte mehr Konsensbereitschaft, der Atommüll könne nicht ewig in den Zwischenlagern verbleiben.  (dpa)