Dubioser Tiermehl-Export

Weil sie mehrere zehntausend Tonnen Tiermehl illegal exportiert haben sollen, sind in Niedersachsen drei Fleischbetriebe durchsucht worden. Wie die Staatsanwaltschaft Oldenburg mitteilte, darf Tiermehl dieser Kategorie nicht in die menschliche Nahrungskette gelangen. Es kann lediglich als Futtermittel für Hunde und Katzen verwendet werden. Eine Ausfuhr in Nicht-EU-Länder ist nur zulässig, wenn es ein bilaterales Abkommen über die Lebensmittelsicherheit gibt.

Amtlichen Informationen zufolge wird gegen die Verantwortlichen der Betriebe sowie gegen die Leiter der Veterinärämter der Landkreise Oldenburg, Vechta, Diepholz und Meppen ermittelt. Nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sollen rund 80.000 Tonnen Tiermehl illegal exportiert worden sein.

Der ganze Fall um den illegalen Export war Ende Februar ins Rollen gekommen. Foodwatch warf den Unternehmen vor, die Ware nach Russland, Vietnam und Bangladesch verkauft zu haben. Die Unternehmen wiesen die Vorwürfe zurück und versicherten, dass sie die Exportvorschriften in Abstimmung mit den Behörden einhielten. In einer ersten Reaktion hatte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium Behördenfehler bei den Genehmigungen eingeräumt. Vorschriften seien nicht korrekt ausgelegt worden. Das Ministerium warnte jedoch vor Panikmache. Bei dem Tiermehl soll es sich nicht um BSE-Risikomaterial handeln. dpa