AM STADTRAND

Stadtrand macht schlauer – diesen Eindruck legt jedenfalls der Blick auf die Hauptschulkarte nahe. In den bürgerlichen Randbezirken gibt es nämlich fast keine Hauptschulen mehr. Eine Ausnahme bilden allein die Plattenbausiedlungen am östlichen Rand Marzahn-Hellersdorfs – dort gibt es gleich vier.

Doch in Wannsee, im südlichen Spandau oder in Frohnau und auch im westlichen Teil von Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es die geächtete Schulform nicht. Ebenso wenig wie in weiten Teilen Pankows und Treptow-Köpenicks. In diesem Bezirk besuchten im letzten Schuljahr nur knapp 600 von 12.000 OberschülerInnen die zwei dortigen Hauptschulen. Noch niedriger ist der Anteil in Steglitz-Zehlendorf: 4 Prozent der Oberschüler sind dort Hauptschüler. Über die Hälfte besucht dagegen eins der 13 Gymnasien.

Und es wird dort noch weniger Hauptschüler geben, denn zum kommenden Schuljahr wird eine der drei Hauptschulen keine neuen Schüler mehr aufnehmen. In Zehlendorf wird es dann gar keine Hauptschule mehr geben. Der Rückgang von Anmeldungen habe zu dem Beschluss geführt, die Schule zu schließen, so die zuständige Stadträtin Anke Otto (Grüne). Das liegt nicht daran, dass es in Zehlendorf keine Kinder mit Hauptschulempfehlungen mehr gibt. Sie würden aber, so Otto, von den Eltern lieber an Gesamtschulen angemeldet. AWI