Merkel trifft Meisner

Zum evangelischen Kirchentag in Köln werden 100.000 Gäste und Prominenz erwartet. Weltwirtschaft ein Thema

KÖLN dpa ■ Rund 3.000 Veranstaltungen stehen beim Deutschen Evangelische Kirchentag vom 6. bis 10. Juni in Köln auf dem Programm. Das traditionelle Protestantentreffen unter der biblischen Losung „lebendig und kräftig und schärfer“ wolle Orientierung mitten in Umbruchzeiten anbieten, sagte Kirchentagspräsident Reinhard Höppner gestern in Köln. Während des fast gleichzeitigen G8-Gipfels in Heiligendamm soll in Köln auch nach einer verantwortlichen Gestaltung der Weltwirtschaft gefragt werden. Außerdem würden der Dialog mit Juden und Muslimen gesucht und die Menschenwürde in Religionen diskutiert. Erwartet werden am Rhein rund 100.000 Dauergäste, bisher hätten sich auch etwa 1.400 Journalisten angemeldet.

Zum Thema Globalisierung werden sich beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag unter anderem Bundespräsident Horst Köhler und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Gespräch mit Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus äußern, kündigte Kirchentagspräsident Höppner, früherer SPD-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, an. Der Kirchentag, zu dem auch Spitzenvertreter der Globalisierungsgegner von Attac erwartet werden, wolle den G8- Spitzenpolitikern „und jenen, die vor dem dortigen Zaun Widerspruch anmelden, ein Forum des Dialogs bieten“. Beim Gespräch mit dem Islam in Köln, „der Hauptstadt der Muslime in Deutschland“, sei auch der Alltag wie etwa islamische Begleitung in Krankenhäusern Thema.

An „prominenten Stellen“ sei auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner als katholischer Gast im Kirchentags-Programm vertreten. Er werde unter anderem am 8. Juni im Kölner Dom einen ökumenischen Gottesdienst mit dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, feiern.