Siemens-Aufseher Pierer unter Druck

MÜNCHEN ap ■ Nach der Affärenserie bei Siemens mehrt sich die Kritik an Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer. Erstmals wurden nun nicht nur aus der Opposition, sondern auch aus der SPD Forderungen laut, Pierer solle seine Funktion als offizieller Regierungsberater ruhen lassen. Man wisse nicht, welche Rolle Pierer gespielt habe, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiss. Wenn er glaubwürdig bleiben wolle, sei es besser, abzuwarten, bis die Vorwürfe geklärt seien. Die Linksfraktion und die Grünen hatten das schon in den letzten Tagen gefordert. Pierer, der früher lange Siemens-Vorstandschef war, erklärte am Freitag, von den umstrittenen hoch dotierten Verträgen mit dem in Haft sitzenden Gründer der Alternativgewerkschaft AUB nichts gewusst zu haben. Dieser soll von Siemens über 15 Millionen Euro Honorare ohne Gegenleistung erhalten haben. IG-Metall-Chef Jürgen Peters kündigte deswegen Strafanzeige wegen illegaler Eingriffe in die Betriebsratsarbeit an.