heute in bremen
: Lohnerhöhung statt Dividende

Heute demonstrieren Telekom-Beschäftigte gegen drohende Gehaltskürzungen

taz: Wofür demonstrieren sie?

Siegbert Grotelüschen, Betriebsrat der Deutschen Telekom AG in Bremen: Wir machen darauf aufmerksam, dass 60.000 Arbeitsplätze bei der Telekom in eine Service-Gesellschaft ausgegliedert werden. Wir fordern, dass die Konditionen, die wir heute haben, auch in der Zukunft Gültigkeit haben. Das ist im Moment von Telekom nicht gewollt: Geplant sind Gehaltseinbußen von bis zu 50 Prozent.

Wie viele ArbeitnehmerInnen sind in Bremen betroffen?

Etwa 1.200.

Die heutige Demo gilt allerdings als „Freizeitaktion“.

Ich gehe davon aus, dass wir in Kürze auch streiken werden. Das wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Heute läuft das noch im Rahmen der Gleitzeit.

Verhandeln sie auch noch mit der Konzernspitze?

Ja, heute und morgen. Welches Ergebnis herauskommen wird, wage ich noch nicht zu prognostizieren. Ich habe aber Zweifel, dass wir die Pläne zur Gänze werden abwehren können.

Was haben sie an Einsparalternativen anzubieten?

Ich sehe da im Moment gar keine Luft für irgendwelche Einsparungen. Wir sind gesamtwirtschaftlich das Schlusslicht in Europa, was Löhne und Gehaltsforderungen anbelangt. Die IG Metall fordert über sechs Prozent – ich denke, in diesem Sinne muss auch hier verhandelt werden.

Die Telekom sagt, sie hat kein Geld dafür.

Aber sie will in diesem Jahr drei Milliarden Euro Dividende an die Aktionäre ausschütten. Ihr ist es lieber, die Aktionäre zu bedienen. Interview: Jan Zier

Demo: 12 Uhr, Stresemannstr. 4