Unsensibles Einheitskonzept

Betr.: „Das Konsumschloss“, taz nord vom 29. 3. 2007

Wie sehr sich die Ereignisse in Braunschweig mit dem geplanten Bau am Schlossplatz in Oldenburg gleichen: Für nur 3,4 Millionen Euro hat sich die ECE-Gruppe hier einen repräsentativen Bauplatz für ihren Konsumtempel mit Namen „Schlosshöfe“ erkauft. Die in ausreichender Zahl gesammelten Unterschriften der Initiative „gegen Stadtzerstörung“ scheiterte – auch an formalen Problemen. Obwohl daraus ein klarer Bürgerwille zu erkennen war, wurde die Baugenehmigung im letzen Moment ausgerechnet von dem neuen CDU-Oberbürgermeister erteilt, der während des letzten Kommunalwahlkampfs steif und fest behauptet hatte, ECE „tue der Stadt nicht gut“.

Zufrieden mit einem ausgehandeltem Kompromiss – von 2500 Quadratmeter weniger Verkaufsfläche, geringere Höhe und nur noch 42 Meter Abstand zum Schloss – passt ihm, als Wirtschaftsförderer, ECE nun doch ganz gut ins Konzept. Die helle Sandsteinfassade und bekannte Franchise-Unternehmen als zukünftige Mieter komplettieren das phantasielose, unsensible Einheitskonzept des Investors. HEIDI WILLEMS, Oldenburg