KUNSTRÄUME

Katia Kelm – Hab ich was verpasst?: Die Hamburger Künstlerin wurde durch ihre lebensgroßen Knetfiguren, ihren Humor und ihre Unangepasstheit bekannt. Jetzt hat sie sich von der Urhorde bis zum Starschnitt mit der Evolution befasst: Im Keller erklingt über den nachmodelierten Köpfen von Neandertalern und haarigen Urmenschen ein altes Lied, im Erdgeschoss schildern Acrylbilder Szenen aus dem Leben von Affenfrauen und im ersten Stock geht es um die affige Welt durchaus menschlicher Medienstars. Die Künstlerin versteckt sie in ihren Collagen in Elementen trivialer Wohnungseinrichtungen – und knetet dazu als kleine Wunderkammerstücke mit weißen Stoffhussen verhängte Möbelmodelle. Und ganz realistisch legt der Frosch-DJ legt eine flotte Flunder auf den Plattenteller. Finissage: Morgen, So, 1. Mai, 15 Uhr. Galerie Oel-Früh, Brandshofer Deich 45. oelfrueh.org

Darko Caramello – Dedicated to Heart and Soul: Er kommt von der Straßenkunst und hat als Graphiker und Trickfilmzeichner gearbeitet. Heute als einer der freien Künstler im Gängeviertel organisiert er Farben und Formen auf dreidimensionalen Leinwänden. So könnten diese plastischen starkfarbigen Farbkombinationen auch Architekturmodelle sein – neue Orte für Straßenkunst. Eröffnung heute, Sa, 30. April, 19.30 Uhr, Galerie auf Halb Acht, Hein-Hoyer-Str. 16, Mi – Fr 16 – 19.30, Sa 13 – 18 Uhr. Bis 21. Mai. www.aufhalbacht.de

Sven Neygenfind: Manche der großen Bilder wirken wie eine fleckige Wand – so eine, auf der schon Leonardo Reiterschlachten zu erkennen empfahl. Doch die nur mit wenigen Spuren gegenständlicher Bildlichkeit ausgestatteten Gemälde entstehen in einem langen und genau notierten konzeptuellen Prozess von Farb-Addition und Abtragung. Der Hamburger Künstler kennt die Bildgeschichte gut – umso mehr versucht er sowohl Figürlichkeit wie erkennbare Muster und selbst die informelle Geste zu vermeiden. Galerie Conradi, Schopenstehl 20, Mi – Fr 12 – 18, Sa 12 – 16 Uhr. Noch bis 7. Mai www.galerie-conradi.de

Silke Schmidt und Nils Kistner – Nachkriegsarchitektur: Klar und pragmatisch, doch mit filigranen Details ist die Architektur der 50er und 60er Jahre. In Hamburg sind allerdings nur noch Reste davon zu sehen. Nur wenige Gebäude konnten ihren ursprünglichen Charme und ihre lichte Qualität bewahren. Die Fotografin Silke Schmidt und der Architekt Nils Kistner machen mit ihrer Serie „Wiederentdeckt – Nachkriegsarchitektur in Hamburg“ auf die meist unterschätzten Bauten aufmerksam. Werkstattgespräch: Di, 3. Mai, 20 Uhr. Galerie Morgenland Reihe Schauplatz, Sillemstraße 79, Di + Mi 13 – 18 Uhr. Bis 25. Mai HAJO SCHIFF