Pistenbau ohne Rechtsgrundlage

Klage gegen die Verlängerung der Startbahn im Airbus-Werk Finkenwerder eingereicht. Sogar Rückbau ist möglich

Die Gegner der Werkserweiterung von Airbus in Finkenwerder verstärken ihren juristischen Kampf gegen die fast fertige Startbahn-Verlängerung. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bestätigte gestern einen Bericht der taz, dass der Planfeststellungsbeschluss für die Startbahn-Verlängerung gerichtlich angefochten werde. Airbus hat die Entwicklung der Fracht-Version des Riesenjets A 380 mangels Aufträgen vorläufig auf Eis gelegt. Damit entfalle die Grundlage für den Planfeststellungsbeschluss, finden der BUND und die Neuenfelder Obstbäuerin Gabi Quast.

Airbus hatte die Verlängerung der Startbahn um 589 Meter mit dem höheren Startgewicht eines A 380-Frachters im Vergleich zur Passagierversion begründet. Das Projekt ist sei Jahren heftig umstritten und zog zahlreiche Proteste von Anwohnern nach sich. Die Piste soll im Juni fertig sein.

Gegen die Verlängerung sowie die vorangegangene teilweise Zuschüttung der Elbbucht Mühlenberger Loch sind noch zahlreiche Verfahren anhängig. Bislang wurde der Bau nur in Eilentscheidungen genehmigt.

„Das Risiko liegt beim Träger der Baumaßnahme“, findet der Anwalt der Kläger, Rüdiger Nebelsieck. Falls sich herausstellen sollte, dass die Startbahn auf der Grundlage falscher Voraussetzungen verlängert worden sei, käme auch ein kompletter Rückbau in Betracht. SMV