Was tun in Hamburg?
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■ Mi, 17. 9., 19 Uhr, Institut für Sozialforschung

Urbane Sozialfigur

Seit Jahren gehören sie zum Stadtbild. Jetzt widmet sich erstmals eine wissenschaftliche Auseinandersetzung der Figur des Pfandsammlers. „Pfandsammler. Erkundungen einer urbanen Sozialfigur“ heißt Sebastian J. Mosers Studie (Hamburger Edition, 270 S., 22 Euro), die versucht zu beantworten, warum Menschen trotz aller Erniedrigungen und der widrigen Umstände tagtäglich aufs Neue durch die Straßen ziehen, obwohl die eigene Existenz damit nicht mal minimal zu sichern ist. Was sagt diese Sozialfigur über Prekarität und Marginalität, über Armut und Einsamkeit in der Gesellschaft? Am Mittwoch stellt Moser seine Erkundungen im Institut für Sozialforschung vor.

■ Mi, 17. 9., 18 Uhr, Gedenkstätte Plattenhaus Poppenbüttel

KZ in Sasel

Vor 70 Jahren, im September 1944, richtete die SS in Sasel ein Konzentrationslager für Frauen ein. 500 Frauen waren darin bis Kriegsende inhaftiert, mindestens 37 von ihnen sind dort gestorben. Am Mittwoch erinnern Vorträge an ihr Schicksal und das weiterer Frauen, die seit dem Sommer 1944 in Außenlagern des KZ Neuengamme interniert waren.

■ Mi, 17. 9. bis Sa, 20. 9., Programm: reeperbahnfestival.de

Geschäftiges Treiben

Ganz so groß wie das Vorbild ist es noch nicht. Aber das „South by Southwest“-Festival für interaktive Medien, Film und Musik in Austin hat im März auch schon seinen 27. Geburtstag gefeiert. Bleiben dem Reeperbahnfestival also noch 18 Jahre, um den Rückstand von rund 1.000 Bands aufzuholen. Derart gigantische Ausmaße hat das „SXWS“ in der texanischen Hauptstadt nämlich mittlerweile erreicht – auf kleinstem Raum: Verteilt auf eine Fläche von nur sechs Blocks ist neben Erfolgreichem vor allem eine Menge Neues – und potenziell Vermarktbares – zu entdecken. Über 400 Konzerte sind dieses Jahr rund um die Reeperbahn in Konzerthallen, Clubs, Theatern, Kirchen oder Museen zu hören, darunter alte Helden wie Blonde Redhead ebenso wie Newcomer wie die Hip-Hopper Antilopen Gang. Auch rundherum herrscht geschäftiges Treiben. Besonders gut hinhören werden nämlich wieder all die „Professionals“. 3.000 Fachbesucher werden zu „Networking Sessions“, „Showcase Konzerten“, „Startup Pitches“ und „anderen innovativen Formaten“ erwartet.

■ So, 14. 9., 11 Uhr, Zeise-Kinos

Liebe zum Bus

Vor einem Jahr feierte die Wilhelmsburger Dokumentation über die Buslinie 13 im Kino Premiere: Eine warme Liebeserklärung an den Stadtteil, die deren Bewohner porträtiert: Kulturveranstalter Mathias Lintl oder den Stadtführer Peter Falke. Am Sonntag nächster Woche präsentieren Olivia Wenzel und Jan Gehler am Thalia in der Gaußstraße ihre Bühnenfassung über „Die Wilde 13“. Am Sonntag diskutieren Filmregisseurin Kerstin Schaefer, Filmproduzent Marco Antonia Reyes Lordeo und Theaterregisseur Jan Gehler im Anschluss an den Film, wie es zur Zusammenarbeit gekommen ist. Und welche Folgen sie hat.  MATT