Kriegsverbrechen vor Gericht

JUSTIZ Ruandischer Mili-zenführer muss sich in Stuttgart verantworten

BERLIN taz | Sie vergewaltigen und töten Frauen und Kinder, sie zünden Häuser an, sie terrorisieren die Bevölkerung im Osten Kongos: die Kämpfer der ruandischen Miliz FDLR. Ab Mittwoch steht deren politische Führung in Deutschland vor Gericht. Ihr Chef Ignace Murwanashyaka soll Befehle für Kriegsverbrechen von Deutschland aus erteilt haben. Er und sein Vize Straton Musoni müssen sich vor dem Oberlandesgericht Stuttgart wegen Kriegsverbrechen verantworten. Desertierte FDLR-Offiziere, die an dem schlimmsten Massaker teilnahmen, das Murwanashyaka zur Last gelegt wird, berichten, dass der Einsatzbefehl gelautet habe: „Erschießt alle, brennt Busurungi nieder!“ Die Begründung habe gelautet: „Damit die Bevölkerung fliehen muss und damit sich die kongolesischen Soldaten nicht verstecken können.“ D.J.

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