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Archiv-Artikel

BOULEVARD DER BESTEN: NELLI HAVEMANN Danke, Nelli!

Es ist nicht so, dass die taz ein Ausbund an schlechter Laune wäre, an Verdruss und Nörgelei; insofern ist das, was hier jetzt über Nelli Havemann verbreitet wird, nicht als Urteil über uns in der Rudi-Dutschke-Straße 23 zu verstehen, sondern soll für sich gelten: Wenn Nelli Havemann im Hause ist, wenn es heißt: „Nelli ist da“, dann geht man dort gerne hin, weil Besuch immer willkommen ist in diesem Mikrokosmos, weil eine nette Zusammenkunft zu erwarten ist, weil in ihrem Umfeld Verheißungsvolles für die Zeitung entstehen kann – und weil Nelli Havemann angenehm gut gelaunt ist.

Und das nicht auf jene aufgesetzte Art, wie sie Leuten, die irgendwas bei einer Agentur machen, gerne und oft zurecht nachgesagt wird, sondern: in echt. Nelli macht was bei einer Agentur – der für das Design vieler Magazine und Zeitungen und auch der taz zuständigen Agentur Kircher-Burkhardt, die sich neuerdings „digital-basierte Content Marketing Agentur“ nennt, was wohl wüster klingt, als es gemeint ist.

Zum wiederholten Male seit Einführung der sonntaz als Wochenendmagazin der taz im Frühjahr 2009 ist Nelli Havemann in den vergangenen Wochen bei uns gewesen, um der taz.am wochenende, die ab 11. Oktober als Wochenmagazin erscheinen soll, Gestalt zu geben.

Sie kam mit dem Fahrrad vom Heiliggeistkirchplatz 1 zu uns geradelt, hatte stets eine elegant-praktische und großdimensionierte Tasche dabei, die Layoutentwürfe und ihr Arbeitsgerät transportierte. Ein silbrig schimmerndes Laptop, an dem sie – spielerisch sah es aus – unsere manchmal vielleicht etwas unausgegorenen Wünsche gleich umsetzte. Nelli Havemann, 1977 geboren in Hamburg, aufgewachsen im Elsass, sagt, genau das mache ihr bei uns immer so großen Spaß: Dieses miteinander Arbeiten an der Sache, manchmal etwas chaotisch, weil viele mitreden wollen, dabei aber – die glänzende Kehrseite – unbürokratisch und dann auch noch effektiv. Als tazler darf einen das wundern und freuen.

Schon bald wird sichtbar, was Nelli Havemann sich überlegt hat für die taz.am wochenende. Sie bleibt optisch taz, verliert ihre layouterische Eigenständigkeit nicht, zeigt, was wir publizistisch wollen, und wird attraktiver. Danke, Nelli! Und jetzt sind wir dran. FELIX ZIMMERMANN