„Lächelnde Guillotine“

betr.: „Mit Despoten darf man nicht plaudern“, taz vom 29. 3. 07

Usbekistan im Jahre 2007: „Recht und Gesetz gibt es nicht … Menschen verschwinden schuldlos hinter Gittern, wo sie bis aufs Blut gepeinigt werden.“ Der deutsche Außenminister aber sieht „Reformwillen“ beim Taschkenter Despoten und buhlt um seine Gunst – zum Besten Deutschlands natürlich; ich schäme mich. Dabei kann er so ein besorgtes Gesicht machen und wird seinem Vorgänger immer ähnlicher. „Frank-Walter Steinmeier ist niemand, der auf Beobachter und Freunde den Eindruck von Hartherzigkeit macht“, heißt es an anderer Stelle dieser Ausgabe („Wir sind Kurnaz“). In Hamburg hatten wir einmal einen Justizsenator, der wirkte auch recht freundlich – und wurde „lächelnde Guillotine“ genannt.

HOLGER GUNDLACH, Hamburg