Das neue „City 46“

UMZUG Das Kino 46 kommt in die Innenstadt und muss mit 200.000 Euro weniger auskommen

Die jahrelange Planungs-Odyssee des Kinos 46 wird heute ihr Ziel erreichen: Die Kulturdeputation befasst sich mit einer Beschlussvorlage, die die Zukunft des Kommunalkinos in der Birkenstraße regelt. Virtuelle Zwischenstationen gab es unter anderem in der Stadtbibliothek, der Schwankhalle, in der „Umgedrehten Kommode“ und auf dem Dach des späteren Brillissimo.

Für die Grundsanierung von Saal und sanitären Anlagen im früheren City-Kino sieht die Deputation 180.000 Euro vor. Weitere 40.000 haben die Betreiber privat eingeworben.

Damit steht einer Neueröffnung des Kino 46 im November nichts mehr im Weg – denn auch die Zustimmung des Haushalts- und Finanzausschusses, der am Freitag tagt, kann als sicher gelten. Das Kino 46 mit seinen ambitionierten Reihen und Symposien hat dann statt der Waller Randlage ein hervorragendes innerstädtisches Quartier, steht allerdings vor großen Herausforderungen: Die jährlichen Zuschüsse seitens des Kulturressorts – das ist Teil des heutigen Beschlusspakets – werden von 475.000 auf 375.000 Euro in diesem und 275.000 ab dem kommenden Jahr abgesenkt. Kultursenator Jens Böhrnsen (SPD) hat bereits „vorsorglich“ betont: „Eine Erhöhung des Zuschusses über den genannten Finanzrahmen hinaus ist ausgeschlossen.“

Das Kino will die Differenz von jährlich 200.000 Euro durch drei Faktoren auffangen: Deutlich erhöhte Zuschauerzahlen auf Grund der Innenstadt-Lage, die deutlich kleinere Miete im Vergleich zum Waller Standort und eine intensive Drittmittel-Akquise. Da sich das Kino verstärkt um Projekte zur Medienkompetenz und Angebote für Schulen kümmern will, werden hier Netzwerkeffekte erwartet.

Böhrnsen scheint sich des dahinter stehenden planerischen Optimismus durchaus bewusst zu sein. Er sprach bereits im Februar, als sich die Kulturdeputation mit den künftigen Rahmendaten des Kino 46 befasste, von einer „ambitionierten Planung“ – das Kino müsse für die veranschlagten Einnahmen „auch Verantwortung tragen“.

HENNING BLEYL