CHILE
: Abgeordneter wegen Mord angeklagt

QUITO | Ein chilenischer Parlamentsabgeordneter muss sich vor Gericht verantworten, weil er in der Zeit der Pinochet-Diktatur drei Oppositionelle umgebracht haben soll. Rosauro Martínez wird vorgeworfen, in seiner damaligen Funktion als Armeekapitän für den Mord an Mitgliedern der Bewegung der revolutionären Linken im Jahr 1981 verantwortlich zu sein. Er ist Abgeordneter der konservativen Partei Renovación Nacional. Im Juni wurde die Immunität von Martínez aufgehoben, er darf sein Amt als Parlamentarier seitdem nicht mehr ausüben. Am Donnerstag wurde er festgenommen, einen Tag später kam er durch die Zahlung einer Kaution wieder auf freien Fuß. General Augusto Pinochet gelangte 1973 durch einen Militärputsch in Chile an die Macht und herrschte bis 1990. Die Bewegung der revolutionären Linken versuchte, das Militärregime gewaltsam zu stürzen. Während der Diktatur wurden mehr als 3.000 Menschen getötet und Zehntausende gefoltert. (epd)