Ruhe bei Wahlen in Osttimor

DILI afp ■ Die erste Präsidentschaftswahl in Osttimor seit der Unabhängigkeit von Indonesien vor fünf Jahren ist trotz Organisationspannen weitgehend ruhig verlaufen. Die gut 520.000 Wahlberechtigten bildeten gestern vor den Wahllokalen lange Warteschlangen; in mehreren Gebieten wurde ein Mangel an Stimmzetteln festgestellt. Blauhelm-Soldaten in UN-Hubschraubern versuchten dem Missstand abzuhelfen. Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta, der zu den drei aussichtsreichsten der insgesamt acht Kandidaten zählte, beklagte eine „Einschüchterung“ zahlreicher Wähler durch die Fretilin-Partei. „Wenn sie sagen, sie betreiben Wahlkampf, dann betreiben viele von ihnen die Einschüchterung“, sagte Ramos-Horta, der zugleich amtierender Ministerpräsident ist, gegenüber CNN. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl hatte es schwere Unruhen gegeben, bei denen in den vergangenen Tagen 200 Menschen festgenommen wurden.