Haft für falschen Heizungsmonteur

Ein 50-Jähriger beklaut gezielt hochbetagte Senioren. Das Landgericht verurteilt ihn zu sechseinhalb Jahren Haft

Wegen Diebstahls und Betrugs hat das Landgericht gestern einen mehrfach vorbestraften Trickdieb zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Der 50-Jährige wurde schuldig gesprochen, zwischen Mai und August vergangenen Jahres in 47 Fällen gezielt hochbetagte Frauen und Männer in Altenwohnheimen betrogen und bestohlen zu haben. Rund 30.000 Euro Bargeld und Schmuck habe er auf diese Weise ergaunert. Damit finanzierte er sich Reisen nach Venedig, Rom, Wien und Rügen.

Der Angeklagte war erst Anfang Mai 2006 aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen ähnlicher Taten eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt hatte. Im Prozess war er geständig. Das Gericht hielt ihm vor, mit „enormer Geschwindigkeit in sein altbekanntes und eingeschliffenes Muster“ zurückgefallen zu sein. Sein Ziel sei gewesen, „schnell Geld und Schmuck zu stehlen“. Dafür habe er sich gezielt alte Menschen ausgesucht, weil diese leichter zu täuschen seien. Das Gericht stellte zudem fest, dass der Angeklagte „offenbar unbelehrbar ist“ und drohte für den Wiederholungsfall die Sicherungsverwahrung an.

Der Angeklagte hatte bei seinen Opfern vorgegeben, für die Hausverwaltung Heizungsventile auswechseln zu müssen. Dann nutzte er unbeobachtete Momente, um Wertsachen zu stehlen. Eine 97-jährige Seniorin büßte 7.000 Euro ein. DDP, DPA