…WAS MACHT EIGENTLICH ... der Saurier Diplodocus carnegi?
: Knut ein bisschen Konkurrenz

Ein Saurier im Berliner Hauptbahnhof? Nein, nicht Bahnchef Hartmut Mehdorn, der Tyrannosaurus rex unter den deutschen Eisenbahnern, ist dort ab Dienstag zu sehen. Sondern ein etwas zahnloserer Kollege des Riesenviehs, Saurier Diplodocus carnegi, erschreckt bis zum 28. Mai die Besucher und Fahrgäste in der Glasstation. Das 27 Meter lange und vier Meter hohe Skelett kehrt von der Restaurierung aus Kanada zurück. Der Bahn-Konzern hatte den Rücktransport aus Übersee organisiert und darf den Saurier deswegen bis zu seiner Überführung ins renovierte Naturkundemuseum im Juli behalten.

Angesichts des ins Gerede gekommenen Hauptbahnhofs (siehe herabstürzende Fassadenteile) ist die Aktion gleich doppelt gut, denkt sich die Bahn. Zum einen bringt es dem Bau wieder Publicity, zum andern appelliert es an die sprichwörtliche Berliner Tierliebe (siehe den Knut-Wahn).

Ob der Saurier dem Kuschelbären im Zoologischen Garten Konkurrenz macht, muss man aber abwarten. Denn anders als der kleine Eisbär mit Tapsepfoten und Kulleraugen ist der Diplodocus nicht nur über 100 Millionen Jahre tot und in Form eines Skeletts zu bewundern, das sehr große Tier war auch sonst recht unförmig. Es besaß einen langen Hals, einen kleinen Kopf und einen langen Schwanz. Die Hinterbeine waren kürzer als die Vorderbeine, sodass der Diplodocus angesichts der stämmigen Beine sozusagen einer Hängebrücke glich.

Sieht so der Dino aus, den die Berliner mit nach Hause und ins Bettchen nehmen würden? Wohl kaum. Oder? ROLA FOTO: ARCHIV