der tazzwei-Ethikrat
: Pumuckl muss Junggeselle bleiben!

Die Kobold-Erfinderin Ellis Kaut streitet mal wieder mit der Kobold-Zeichnerin Barbara von Johnson. Ein Gericht soll jetzt klären: Darf Pumuckl eine Frau haben?

Es gibt Institutionen, die keine Neuerung vertragen. Die katholische Kirche zum Beispiel: Was wäre sie noch, wenn der Papst plötzlich den Zölibat abschaffen und sich zu seiner Homosexualität bekennen würde? Ein Allerweltsverein mit gefälligem ethischem Fundament. Und genau so verhält sich das auch mit dem rothaarigen Kobold Pumuckl. Seit nunmehr 43 Jahren ist er der treue Lebenspartner des ansonsten allein lebenden Schreinermeisters Franz Eder. Er schläft im Puppenbett, schaukelt in der Schiffschaukel, vor allem aber dichtet er und versteckt Werkzeug. Nicht mehr, nicht weniger. Dass er jetzt, wie es die Zeichnerin Barbara von Johnson will, eine Freundin bekommen soll, ist nicht hinnehmbar. Pumuckl mit Freundin, das wäre eine unerträgliche Verwässerung des Prinzips Kobold, das Ende der Junggesellenidylle Eders, und nicht zuletzt: die brutale Zerstörung einer unserer prägendsten Kindheitserinnerungen. Nicht mit uns.