KURZKRITIK: KLAUS WOLSCHNER ÜBER EINE KLINIK-DEBATTE
: Die Wahl ist gelaufen

Der Wahlkampf läppert so vor sich hin. Drei Freundeskreise von kommunalen Bremer Kliniken hatten zum „Wahlforum“ geladen, der große Saal im „Haus im Park“ war voll. „Betriebsklima zunehmend verschlechtert“, „Demotivation“, Kündigungen aus Unzufriedenheit über die Klinik-Leitung, das waren die Stichworte.

Rita Mohr-Lüllmann hätte ein gesundheitspolitisches Heimspiel haben können – wenn sie denn gekommen wäre. Sie war nicht da, niemand von der CDU.

Die Senatorin Ingelore Rosenkötter, die die SPD vertrat, nahm die Stimmung der vor ihr sitzenden WählerInnen nicht auf, sie sprach nicht zu den Menschen, sondern über Zahlen: Finanzergebnis, Leiharbeiterquote. Das schlechte Betriebsklima? „Das zu verbessern, wo es nötig ist, ist eine Aufgabe für alle.“ Die grüne Kandidatin Kirsten Kappert-Gonter plauderte nett über „Motivation durch Wertschätzung“.

So war Peter Erlanson von den Linken, der Betriebsrat und Volkstribun, der einzige, der eine klare Sprache fand. Plakate helfen nicht gegen erfahrbaren Qualitätsverlust. Wenn die Kommune ihrer Investitionspflicht nachkommen würde, müssten die Zinsen für den Neubau Mitte nicht durch Personalabbau finanziert werden, sagte er.

SPD und Grüne sind sich ihres Wahlerfolges zu sicher, um sich für ihre Klinik-Politik auch nur rechtfertigen zu müssen.