Note 5 für Umweltzonen

VERKEHR Hamburg ist Deutschlands am wenigsten autofeindliche Großstadt vor Bremen und Hannover

Keine deutsche Großstadt ist wirklich autofreundlich. „Befriedigend“ sei die Situation „noch am ehesten in Hamburg“, hat der Autofahrerclub „Mobil in Deutschland e.V.“ in seiner Untersuchung der wichtigsten Großstädte ermittelt.

Danach belegt Hamburg mit der Schulnote Drei plus (2,75) den ersten Platz vor München und Düsseldorf. Auf Platz 8 liegt Bremen mit einer Vier plus (3,88), Hannover droht auf dem zehnten Rang mit 4,25 das Sitzenbleiben. Bewertet wurden in dem jetzt veröffentlichten Städte-Verkehrsatlas 2011 vor allem Länge des Straßennetzes, Zahl der Autos pro Einwohner, Anzahl von Staus, Zahl von Tankstellen, Parkplätzen und Radarfallen.

Ein besonderes Kriterium ist die Umweltzone, deren „generelle Abschaffung“ der Autoclub fordert. In Hannover, wie auch in Berlin und Leipzig, gilt die strengste Regelung, wonach nur noch die umweltfreundlichsten Autos mit grüner Plakette in die Innenstadt fahren dürfen: „Das gibt Note 5“, urteilt „Mobil in Deutschland“. Hingegen sei Hamburg „die einzige Großstadt, die mutig genug ist, die Umweltzone nicht einzuführen. Hier gibt es die klare Top-Note“, teilt der Verein mit.

Bremen als dritte norddeutsche Großstadt der Untersuchung liegt hier wie in allen anderen Kategorien im unteren Mittelfeld. Das gilt auch für Staus, von denen hingegen die Hannoveraner übermäßig arg gequält würden, während die Hamburger „verhältnismäßig zügig durch die Stadt kommen“.

Zum Spitzenplatz der Elbmetropole trägt auch bei, dass hier „verhältnismäßig wenig geblitzt“ würde. Denn gerade die – so wörtlich – „unkontrollierte Radarüberwachung“ ist „Mobil in Deutschland“ ein spezielles Ärgernis. Der Verein habe nachgewiesen, „dass in den meisten Fällen an breiten, doppelspurigen Straßen, die geradezu zum Beschleunigen verführen, geblitzt wird“ und folgert daraus, das Blitzen diene gar nicht der Sicherheit, sondern „den Stadtkassen“. SVEN-MICHAEL VEIT