Kinder und ihre Bedürfnisse

betr.: „Abschied vom Apfelkuchen-Idyll“, taz vom 3. 4. 07

Es ist nun mal eine entwicklungspsychologisch belegte Tatsache, dass das Urvertrauen eines Kindes in den ersten drei Lebensjahren insbesondere durch die Fürsorge und Zuwendung der Mutter und/oder des Vaters entsteht, und dies ist schließlich eine Grundlage für die spätere Entwicklung. Im Kommentar von Heide Oestreich klingt es dagegen wie Hohn, wenn sie schreibt, dass das „zweijährige Kind rotbackig und frohgemut in die Kita stiefelt – von Verhaltensstörungen keine Spur“. Wo bleibt die kritische Auseinandersetzung, die einmal die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellt? Gewinner dieser einseitigen Befürwortung vom Ausbau der Krippenplätze werden nicht die Mütter und/oder Väter sein, sondern die Wirtschaft und Verwaltung, die dann nur noch ein paar Monate die Arbeitsplätze bis zur Rückkehr der Mütter und/oder Väter freihalten müssen. Im Interesse des Kindes und der Gesellschaft wäre es sinnvoller und effektiver, die vorgesehenen Investitionen in die Beratung und in die finanzielle Unterstützung der Eltern zu stecken.

WOLFGANG BERGER, Hamburg,

BRIGITTE BECK-STADELHOFER, Schwerin