AFGHANISTAN
: Bundeswehrnahe Journalistin ermordet

KABUL | Nach Todesdrohungen ist eine frühere Mitarbeiterin eines von der Bundeswehr gegründeten Medienzentrums in Nordafghanistan ermordet worden. Der Sprecher der Provinzregierung, Munir Ahmad Farhad, sagte am Mittwoch, ein Unbekannter habe am Vortag die Journalistin Palwascha Tokhi in ihrem Haus in der Provinzhauptstadt Masar-i-Sharif erstochen. Die 27-Jährige habe bis 2013 sechs Jahre lang für das von der Bundeswehr gegründete und unterstützte Bajan-Medienzentrum gearbeitet, sagte Bajan-Direktor Hafis Madschidi. Am Mittwoch – dem Tag nach ihrer Ermordung – hätte sie wegen der Drohung einen Termin bei der Bundeswehr gehabt. Der damalige Verteidigungs- und heutige Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte das Medienzentrum 2013 besichtigt. Todesdrohungen hat es in der Vergangenheit vor allem gegen frühere oder aktive Übersetzer der Bundeswehr gegeben. Im vergangenen Jahr war ein früherer Übersetzer der Bundeswehr in Kundus getötet worden. (dpa)