Haft für Überfall aus Hunger

LÜNEBURG dpa ■ Für einen Raubüberfall auf einen Taxifahrer ist gestern ein 23-Jähriger vor dem Landgericht Lüneburg zu 3,5 Jahren Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung des Gerichts war Hunger das Tatmotiv des Arbeitslosen. Von der Arbeitsagentur hatte er kein Geld mehr bekommen, weil er eine Fortbildung abbrach. Es sei dem Angeklagten nur um die Überbrückung weniger Tage gegangen, bis er Lebensmittelgutscheine bekommen hätte, sagte der Vorsitzende Richter. Um eine ausweglose Notsituation habe es sich nicht gehandelt. Der 23-Jährige hatte im Januar einen Taxifahrer mit einer Schreckschusspistole bedroht und 130 Euro erbeutet. Nachdem er erfuhr, dass er drei Monate lang kein Geld mehr von der BA erhalten würde, entschloss er sich zu dem Raub. Mit seinem Handy bestellte er ein Taxi, um sich „in eine gottverlassene Gegend“ fahren zu lassen. Dann überfiel er den Taxifahrer, flüchtete mit dem Wagen und ließ den Fahrer zurück.