Neue Chefin für die BSR

PERSONALIE Mit Tanja Wielgoß steht weiter eine Frau an der Spitze der Stadtreinigung

Tanja Wielgoß wird zum 1. Noember die neue Chefin der Berliner Stadtreinigung (BSR). Die 42-Jährige folgt damit auf Vera Gäde-Butzlaff, die das stadteigene Unternehmen in den letzten sieben Jahren führte. Wie Gäde-Butzlaff bei ihrem Antritt ist auch Wielgoß branchenfremd: Bisher war sie als Unternehmensberaterin tätig, zuletzt für die Beratungsgesellschaft AT Kearney, die Kunden aus den Bereichen Transportwesen und Touristik betreut. Zuvor war sie Vorstandsmitglied im Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaft.

Die Entscheidung für Wielgoß wurde am Mittwoch im Abgeordnetenhaus verkündet und bekam dort positive Reaktionen. SPD, Grüne und Piraten begrüßten, dass die BSR weiterhin von einer Frau geleitet wird. „Wir wollen deutlich mehr Frauen in Führungspositionen und nicht nur in den Aufsichtsräten, sondern auch an den entscheidenden Stellen“, sagte der umweltpolitischer Sprecher der SPD, Daniel Buchholz. Wielgoß, promovierte Politikwissenschaftlerin und Mutter zweier Kinder, wurde bereits mehrfach als Beispiel erfolgreicher Karrierefrauen mit Kindern porträtiert.

Unternehmen vorbildlich

Gäde-Butzlaff erhielt zu ihrem Abschied Lob aus allen Fraktionen: „Sie hat es in ihrer Zeit geschafft, aus einem skandalträchtigen Betrieb ein vorbildliches Entsorgungsunternehmen zu machen“, sagte der Piraten-Abgeordnete Simon Kowaleski.

Wielgoß kann sich aus mehreren Gründen auf ihren neuen Job freuen: Zum einen ist die BSR laut einer Forsa-Umfrage 2014 das beliebteste Unternehmen Berlins. Zum anderen ist die Stelle an der Spitze des gut 5.000 MitarbeiterInnen starken Betriebs gut dotiert: Gäde-Butzlaff verdiente in ihrem letzten Jahr rund 340.000 Euro – rund doppelt so viel wie der Regierende Bürgermeister. MALENE GÜRGEN