Aldi streicht Bücher aus Tropenholz

BERLIN taz | Die Supermarktkette Aldi Nord will nach Protesten von Umweltschützern keine Bücher aus Papier mit Tropenholzfasern mehr verkaufen. Ab Juni werde alle Aktionsware aus dem Büro- und Schulbedarf nach den Standards des FSC-Zertifikats (Forest Stewartship Council) hergestellt, schrieb der Discounter der Umweltschutzorganisation Robin Wood in einem Schreiben, das der taz vorliegt. Das FSC-Siegel schließt die Nutzung von Tropenholz aus. Aldi Süd erklärte, es habe die Umstellung auf „zertifizierte Rohstoffe im Bereich Bücher eingeleitet“.

Im vergangenen Dezember hat Robin Wood Papierproben von Aldi-Büchern zur mikroskopischen Analyse in die USA geschickt. Aus dem Befund ging hervor, dass Aldis Zulieferverlag Tandem tropisches Mangrovenholz in den Büchern verarbeitet hat. „Der Mangrovenbestand ist weltweit extrem stark bedroht“, erklärte Peter Gerhardt, Tropenwaldreferent von Robin Wood.

Noch energieeffizienter und ressourcenschonender als FSC-Ware sind Produkte aus Recyclingpapier, etwa mit dem Siegel Blauer Engel. Damit waren bislang Blöcke gekennzeichnet, die Aldi vor Schulhalbjahren verkauft. Rudolf Fenner, Robin-Wood-Waldreferent, fürchtet, Aldi könne dafür künftig ebenfalls Neuholz verarbeiten. RJU