Bayern bleibt in Deutschland

FREISTAAT Kein Referendum. Keine Abspaltung. Und Franken weiter in Bayern

MÜNCHEN taz/afp/dpa | Nach ersten Hochrechnungen hat in Bayern gestern kein Unabhängigkeitsreferendum stattgefunden. Laut ersten Prognosen wollen die Nordösterreicher erst einmal weiter zu Deutschland gehören. Eine Wahlbeteiligung zeichnete sich nicht ab.

Die bayerischen Separatisten wirken verzagt. „Wir würden ein solches Unabhängigkeitsreferendum in Bayern ausdrücklich begrüßen“, sagte Florian Weber, der Chef der Bayernpartei, der Nachrichtenagentur dpa. Er räumte jedoch ein, dass „eine Mehrheit dafür momentan nicht vorstellbar“ sei. „Da muss man realistisch sein.“

Realistische Separatisten – das gibt es nicht nur in Bayern, sondern erst recht in Franken. Noch defensiver als die Bayernpartei äußerte sich der Fränkische Bund. „Ein eigener Staat war noch nie unser Thema“, sagt Vorstandsmitglied Jochen Pfeuffer. Höchstens ein eigenes Bundesland wäre schön, aber auch dafür gibt es noch keinen Plan. Soweit bis Redaktionsschluss bekannt, bleibt Bayern also in Deutschland und Franken in Bayern.

Wie erschlafft die Kräfte im Freistaat sind, zeigt auch eine Verlautbarung der CSU vom Donnerstag: Die von Kritikern auch als „schwarze Prawda“ verspottete Parteizeitung Bayernkurier reagiert auf ihre chronischen Verluste und erscheint künftig nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch einmal im Monat.