MORGEN
: Zizek über Hegels Grenzen: Pöbel, Krieg, Sex und Ehe

Karl Marx hat als Philosoph spätestens seit der fortwährenden Finanzkrise wieder Konjunktur bekommen. Allerdings ist der Begründer des Marxismus ohne seinen Vorgänger Georg Wilhelm Friedrich Hegel streng genommen nicht zu haben. Der slowenische Philosoph und bekennende Leninist Slavoj Zizek etwa macht sich seit seinen frühesten Veröffentlichungen für eine aktuelle Lesart der Dialektik Hegels stark. Für seinen Vortrag im Rahmen der Lesebühne an der Volksbühne wird Zizek diesen Donnerstag „Die Grenzen Hegels“ an den vier Begriffen Pöbel, Krieg, Sex und Ehe abstecken. Der Berliner Philosoph Frank Ruda, Übersetzer des linken französischen Denkers Alain Badiou, stellt zudem sein Buch „Hegels Pöbel“, eine Studie zu den „Grundlinien der Philosophie des Rechts“, Hegels Hauptwerk zur politischen Philosophie, vor. In der Filmbühne geht es dann mit Jason Barkers und Alexandra Weltz’ Dokumentarfilm „Marx Reloaded“ weiter, in dem Möglichkeit und Grenzen eines „grünen Kapitalismus“ erörtert werden. Neben Badiou und Zizek kommen darin auch Michael Hardt und Antonio Negri zu Wort. Über die Thesen des Films diskutieren anschließend der Politikwissenschaftler Alex Demirovic von der FU und die Philosophin Rahel Jaeggi von der HU, moderieren wird Albrecht von Lucke, Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik. TCB

■ „The Limits of Hegel: Rabble, War, Sex and Marriage“: Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz. Donnerstag, 20 Uhr. Eintritt frei