SCHLIMMER WOHNEN
: Berliner Elend Anfang des 20. Jahrhunderts

Zwischen 1901 und 1920 hat die Berliner Ortskrankenkasse (aus der 1914 die AOK hervorging) untersucht, wie ihre Patienten in den damals neu entstandenen Mietskasernen in der Innenstadt wohnten. Ziel des Unterfangens war es, durch den wissenschaftlich fundierten Nachweis bereits erkannter Zusammenhänge zwischen Wohnverhältnissen und Krankheiten wie etwa Tuberkulose zu einer Veränderung der Verhältnisse beizutragen. Detailliert wurde dazu im Bild festgehalten, wie Berlinerinnen und Berliner leben mussten: Großfamilien auf kleinstem Raum, in Wohnungen mit niedrigen Decken, feuchten Wänden, unter Hofniveau oder auf dem Dachboden, ohne Heizgelegenheit, mit wenig Licht.

Auf dem Bild sieht man eine Wohnung in der Möckernstraße 115 aus dem Jahr 1903. In die kleine Küche im Seitenflügel hat die fünfköpfige Familie auch noch ein Bett gequetscht. Foto: AKG